Als Nick weg war fühlte ich mich wieder so alleine.. Richtig leer. Es war bedrückend. Dennoch fuhr ich tapfer zurück auf die Hauptstraße und versuchte mich von dort aus weiter zu kämpfen. Irgendwann landete ich dann auf der Wohlbekannten Straße die immer kleiner und unbedeutender wurde je mehr Abzweige ich fuhr. Irgendwann hielt ich dann vor dem schönen Haus in dem ich jetzt wohnte. Ich konnte nicht sagen das es mein Zuhause war, das wäre gelogen. Judy kam mir entgegen und umarmte mich. "wie war dein Schultag? fragte sie freudig. Sie hatte orangenes langes gewelltes Haar und ihr Gesicht war leicht Herzförmig. Ich mochte Judy wirklich aber sie war nicht meine Mom. "Ganz okay..." gab ich zurück und betrat das Wohnzimmer. "Ach du hast einen Anruf aus Crystallake... Die Nummer steht auf dem Telefonblock." sagte Judy und hörte sich an als wäre sie etwas traurig. Ich schmiss die Schultasche aufs Bett und rannte hinunter um ein Telefonat nach Crystallake zu führen. Es wählte... "Bestattungsdienst Crystallake, hallo?" meldete sich eine tiefe Männerstimme. Bestattungsdienst? Am liebsten hätte ich wieder aufgelegt doch ich schluckte tapfer den Kloß in meinem Hals hinunter und blickte starr geradeaus. "Hallo hier spricht Elena Devine, es geht sicherlich.. Um meine Familie.." meinte ich traurig und tonlos der Mann stimmte mir zu. 'Allerdings. Ich muss sie Fragen ob sie wollen das ihre Eltern hier in Crystallake oder in Nashville begraben werden sollen...' ich schluckte.. Ich wollte sie bei mir haben, andererseits war Crystallake ihre Heimatstadt... "Bitte in Nashville..." hauchte ich. "Gut. Dann wäre das erledigt. Sie bekommen die Tage ein Formular und ein paar Dollar von der Versicherung gutgeschrieben.. Für die Beerdigung. Mein herzlichstes Beileid..' "Dankeschön... Auf Wiederhören' Nein, am liebsten hätte ich tschüss gesagt. "Was war deine Entscheidung?" fragte Judy und nahm mich in den Arm. "Nashville, ich will die Berdigung planen..." meinte ich und musste eine Träne wegblinzeln. Ich würde garantiert nicht in die Schule gehen...Oh nein. Draußen begann es zu regnen, ich verkroch mich ins Zimmer und weinte. Schließlich ging ich hinaus auf den Balkon und dachte nach. Ich könnte zur alten Brücke im Wald rennen... User Haus lag direkt am Wald und mein Balkon war nicht hoch. Also sprang ich hinunter und rannte in den Wald. "Elena, seht mich an! Meine Liebsten wurden mir genommen, alle sind tot, sie haben mich verlassen. Elena , das bin ich..." schrie ich unter Tränen erstickt in den Wald. als ich bei der überwucherten alten Brücke ankam missachtete ich alle Dornen und setzte mich hin. Hier im Regen war es angenehm, er wiederspiegelte meine Gefühle. Und ich weinte er bitterlich ehe ich weiterging. Einfach immer wieder um die alte weiße Brücke. Irgendwie war sie romantisch.. Wenn die Dornen durch Rosen ersetzt würden... Irgendwann stolperte ich und fiel hin aber hier war es weich, hier war Moos. Und es wurde Abend... Es wurde dunkler. Irgendwann schlossen sich meine Augen von selbst. 'Dort liegt sie Madame.. Ist es...' Diese schwache stimme wurde von einer etwas lauteren übertönt und auf einmal spürte ich wie mir jemand die Hände ums Gesicht legte. "Elena! Oh Gott, Elena was tust du nur..." stammelte die Stimme unter Tränen erstickt. "Mom? Dad?" fragte ich und war ganz neben mir. 'Nein Liebling leider nicht. Bist du verletzt?' ich konnte die Augen nicht öffnen, es war so schwer... Ich zitterte, mir war kalt. Wenn es nicht Mom war.. wer war das dann? "Nein... Aber egal, lasst mich sterben.." stammelte ich verzweifelt als mir klar wurde was mit Mom, Dad und Margaret los war. Diese Frauenstimme weinte wieder und nun hörte man ein männliches Wesen neben mir. "Pssst, sie braucht Zeit.. weiß sie was sie redet?" diese Stimme war sanft und ausbalanciert.. Irgendwie wirkte sie beruhigend. Diese Person sollte auf meiner Beerdigung eine Rede über mich halten, auch wen nicht viele Personen zur kommen würden. "Es ist so schwer... lasst mich sterben so ist alles einfacher..." diese Worte entkamen mir nur schwach und ich war dennoch hellwach... Vielleicht etwas geschwächt. "Komm wir bringen sie nach Hause.." meinte jemand ehe ich merkte wie ich hoch gehoben wurde... Dann war ich weg.
_Zeitraster_
Ich schlug die Augen auf. Es war 6 Uhr morgens. In einer halben Stunde müsste ich mich richten. Doch ich würde nicht in die Schule gehen denn mir wurde eben bewusst was gestern und heute Nacht passiert war. Ich würde sicherlich nicht gehen. Judy würd mich wohl hinschicken, doch wer sagte das ich dort aufkreuzen würde? Ich stand auf, mir war wieder warm... Ich könnte sagen 'die Welt war wieder in Ordnung' doch das war sie nicht.
Zuletzt von Elena am Mo Feb 07 2011, 23:47 bearbeitet; insgesamt 1-mal bearbeitet